Vorbemerkungen

Die vorliegende Konkordanz geht zurück auf eine im Jahr 1996 unter Mitarbeit von Maria Kröpfl und mit Unterstützung von István Németh (Österreichische Nationalbibliothek, Handschriftensammlung) von mir angefertigte Abschrift der handschriftlichen „Concordia siglarum cum numeris codicum manuscriptorum (Bibliothecae Palatinae Vindobonensis)" der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) in Wien (Cod. Ser. n. 2168 [19./20. Jh.]). Nach Abschluß der Datenerfassung wurde der Handschriftensammlung (Dr. Andreas Fingernagel) eine Kopie der als Datenbank angelegten Konkordanz zur Verfügung gestellt. Während der Arbeiten am kumulierten Register der Tabulae-Kataloge (Juli 1996 - Juni 1997) wurden die Daten für den Tabulae-Bestand anhand der Kataloge überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Einige Ungereimtheiten konnten jedoch so nicht ausgemerzt werden; sie würden eine Autopsie der Handschriften voraussetzen, die derzeit aus Zeitgründen nicht geleistet werden kann.

Geplant war, die Konkordanz in absehbarer Zeit gemeinsam mit Angaben zur Datierung und zur Provenienz der Handschriften (bearbeitet von István Németh) in die Tabulae-Datenbank zu integrieren und so weitere Abfragemöglichkeiten nach dem Kriterium „Alte Signatur", „Datierung" und „Provenienz" zu schaffen (vgl. dazu auch die Einleitung zur Tabulae-Datenbank und Christine Glaßner-Alois Haidinger, Vorschläge für eine Neuinventarisierung der Tabulae-Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek. Codices manuscripti 25 [1998] 1-11, bes. S. 6). Gleichzeitig mit der Datenbankversion sollte die Konkordanz jedoch auch in Listenform im Internet publiziert werden, um einen Gesamtüberblick über die Signaturenabfolge zu ermöglichen. Nach dem prinzipiellen Einverständnis des Direktors der Handschriftensammlung, Univ.-Doz. Dr. Ernst Gamillscheg, Ende 1999, scheiterte die Datenbankbearbeitung jedoch an finanziellen Problemen und an der ablehnenden Haltung István Némeths gegenüber einer WWW-Publikation der von ihm nach meiner Anregung und Betreuung ebenfalls in einer Datenbank gesammelten Informationen zu den Provenienzen. Diese ursprünglich schmäler konzipierte Datenbank wurde inzwischen ausgebaut und wird demnächst auf der Homepage der Österreichischen Nationalbibliothek als „Kurzinventar der Handschriften-, Autographen- und Nachlaß-Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek" in anderer Form publiziert. Die vorliegende Veröffentlichung der Signaturenkonkordanz in Listenform repräsentiert also einen Teil des ursprünglichen Plans.

Die von den alten Fondsignaturen ausgehende Konkordanz umfaßt in der Regel nur abendländische Handschriften der ÖNB (Hss. in lateinischer Schrift), wobei die sog. Tabulae-Codices (benannt nach den „Tabulae-Katalogen" [Tabulae codicum manu scriptorum in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum I-VIII [Cod. 1 - 15.500]. Wien 1864-1893. Neudruck Graz 1965]) vollständig erfaßt sind, von den Series nova-Handschriften jedoch nur jene, die ursprünglich in die Supplementum-Reihe einsigniert waren (vgl. die Signaturengruppe Suppl.).

Die Konkordanzlisten beinhalten in der ersten Spalte die alte Signatur, in der zweiten Spalte die heute gültige Signatur. Rein numerische Signaturangaben bezeichnen jeweils die Tabulae-Signatur, der Bestandteil Cod. oder auch CVP der Signatur entfällt somit; die 1910 begonnene neue Signaturenreihe „Series nova" ist mit der Bezeichnung Ser. n. versehen. Zuweilen gibt die zweite Spalte auch nur nach der oben genannten "Concordia" (Cod. Ser. n. 2168) Hinweise auf den Verbleib der Handschriften ohne heutige Signatur wieder. In einer eventuell vorhandenen dritten Spalte wird im Falle der im 20. Jh. abgegebenen Handschriften der heutige Verbleib nach Land, Ort oder Bibliothek angegeben. Diese Spalte entfällt, wenn nur einige wenige Hss. des jeweiligen Fonds abgegeben wurden; in diesem Fall steht der Hinweis auf den Verbleib in der zweiten Spalte nach der Signatur, eingeleitet mit „abgegeben nach". Einen Überblick über alle im 20. Jh. abgegebenen bzw. seit Beginn dieses Jhs. verschollenen Handschriften vermittelt eine hier erstmals publizierte Liste.

Den Konkordanzverzeichnissen vorangestellt ist ein kurzer Hinweis auf Zeit und Art der Eingliederung des jeweiligen Fonds in die Hofbibliothek bzw. auf die Signaturentypen nach der Systematik des Katalogs von Gentilotti (vgl. dazu z. B. die Signaturengruppe Hist. Eccl.). Darauf folgen kurze Angaben zu handschriftlichen oder auch gedruckten Verzeichnissen (Auswahl), in denen die Handschriften der einzelnen Fonds mit ihren „alten" Signaturen aufgelistet oder beschrieben werden. Diese Angaben sind entnommen aus:
J. Stummvoll, Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek I: Die Hofbibliothek (1368-1922) (Museion N.F. 2/3,1). Wien 1968 [zit. als: Stummvoll].

Zusätzlich wird hier - wegen des großen Umfangs als PDF-Datei - erstmals eine Gesamtliste aller Tabulae-Signaturen mit Konkordanz zu den alten Signaturen zur Verfügung gestellt.

Wien, am 16.12.2000
Christine Glaßner